Die fachlich fundierte und korrekte Bezeichnung der umgangssprachlichen „Nasenkorrektur“ ist die „Rhinoplastik“. Die Geschichte der Rhinoplastik reicht weit zurück bis ca. 400 v. Christi. Im antiken Indien wurden Nasen als Strafe für Verbrechen abgeschnitten, sodass Betroffene später dazu gezwungen wurden, diesen Makel beheben zulassen. Zumeist wurden erhebliche Hautmengen aus der Stirn verpflanzt. Ende des 17. Jahrhunderts stieß ein italienischer Reisender Niccollo Manucci auf Aufzeichnungen aus dieser Zeit und brachte diese mit in seine Heimat. Aufgrund dieser Aufzeichnungen beschäftigte sich der Chirurg Friedrich Trendelenburg in Berlin sehr mit den Techniken für die Rhinoplastik.
Gerade Kriegsverletzungen sollten dadurch wiederhergestellt werden können. Nach dem ersten Weltkrieg konnte die Erfahrung und das Wissen der Chirurgen dann erstmals in den 1920er Jahren für ästhetische Behandlungen genutzt werden. Nach Bekanntwerden der in Deutschland verwendeten Techniken in den USA wurden die Verfahren dort unentwegt weiterentwickelt, jedoch blieb die grundlegende Technik gleich.
Um äußerliche Verletzungen und Narbenbildung zu verhindern wurden die notwendigen Eingriffe oft durch innere Schnitte in der Nase durchgeführt. Hierbei war jedoch die Übersicht des Chirurgen über das Operationsgebiet und die zu verändernden Strukturen nur begrenzt. Erst seit den späten 1990er Jahren wurden die Nasenkorrekturen mit dem sogenannten offenen Verfahren durchgeführt. Hierbei wird unten an der Nase ein kleiner Schnitt gesetzt wodurch die Weichteile der Nase wie eine Motorhaube hochgeklappt werden können. Dies verschafft dem Chirurgen eine wesentlich bessere Übersicht und erlaubt auch kleine Fehlstellungen exakt zu korrigieren. Mit dieser offenen Technik werden heutzutage mehr als 90% aller Naseneingriffe durchgeführt.