Abhängig von Alter, Geschlecht und Bewegung verbrauchen wir täglich Energie. Als Richtwert gilt, dass eine erwachsene Frau durchschnittlich 2000 kcal, ein erwachsener Mann sogar bis zu 2500kcal verbraucht. Die höhere Muskelmenge der Männer und eine höhere Stoffwechselrate verursachen den größeren Energieverbrauch. Mit zunehmendem Alter jedoch sinkt der Kalorienbedarf.
Egal ob Mann oder Frau, wenn mehr als die benötigte Menge an Kalorien aufgenommen wird, speichert dies der Körper. Geringe Mengen werden zunächst in der Leber und in den Muskeln in Form von schnell verwertbarem Zucker eingelagert. Dies sind jedoch nur kleinste Mengen. Der Langzeitenergiespeicher des Körpers sind die Fettzellen (Adipozyten), die als Bestandteil der Haut, d.h. des Bindegewebes, das bei weitem größte Organ des Menschen darstellen. Jeder erwachsene Mensch, unabhängig von seinem Gewicht, besitzt 40 Milliarden Fettzellen. Durch Gewichtszunahme kann diese Zahl bei starker Adipositas bis auf 120 Milliarden Zellen anwachsen.
Werden zu viele Kalorien aufgenommen, speichern die Fettzellen diese ein und können so bis auf ihre 200-fache Größe anschwellen, eine sogenannte adipozytäre Hypertrophie. Wenn jedoch auch dieses Wachstum nicht reicht, legt der Körper neue Speicherzellen an, die adipozytäre Hyperplasie. Ab einem Alter von 20 Jahren bleibt die Menge an Fettzellen in unserem Körper konstant, d.h. eine weitere Gewichtszunahme findet dann meist nur durch Anschwellen der vorhandenen Fettzellen statt. Erst eine dramatische Zunahme führt auch nach dem 20. Lebensjahr noch zur Bildung neuer Zellen. Jedoch heißt eine konstant bleibende Fettzellenmenge auch, dass nach einer Gewichtsreduktion eine erhöhte Menge an Fettzellen zurückbleibt.
Wozu gibt es Fettzellen?
Fettzellen haben unter anderem die Aufgabe der Thermoregulation des Körpers. So ist es z.B. Walen und Seehunden möglich, in den eiskalten Gewässern zu überleben. Ihre Fettschicht isoliert und schützt die kälteempfindlichen Organe und das Fettgewebe selbst produziert sogar Wärme.
Genetisch gesehen sind wir immer noch Steinzeitmenschen mit einer schwankenden und meist ungenügenden Kalorienversorgung. Daher war es früher von Vorteil, möglichst viele Fettvorräte speichern zu können und so Zeiten der Not zu überstehen. Besonders gute Überlebenschancen hatte, wer mit einem möglichst effizienten Stoffwechsel ausgestattet war. Wer die maximale Energieausbeute Lebensmitteln entziehen konnte, überlebte auch bei geringer Nahrungsmittelverfügbarkeit. So ist es zu erklären, dass manche Menschen sprichwörtlich einen Kuchen nur ansehen müssen, um zuzunehmen, wohingegen andere hemmungslos schlemmen können und kein Gramm zulegen. In unserer Konsumgesellschaft wird aber gerade dieses Verhalten unserer Gene und Zellen zu einem immer größer werdenden Problem, sodass die Zahl der Menschen mit Adipositas fortwährend wächst. Außerdem ist in unseren Genen angelegt, dass Fettzellen danach streben, immer möglichst gefüllt zu sein. Wenn also nach einer Gewichtreduktion eine erhöhte Anzahl an Fettzellen zurückbleibt, führt dies dazu, dass der Körper „denkt“, er wäre kurz vorm Verhungern, obwohl dies nicht der Fall ist. Die Zellen wollen erneut gefüllt werden und dies löst Heißhunger und erneute Gewichtsprobleme aus, den bekannten Jojo- Effekt.
Kampf den Fettzellen!
Der Kampf gegen Fettleibigkeit (Adipositas) ist schwer, aber unbedingt notwendig, da erhebliche gesundheitliche Probleme erwachsen können. Neben einer verringerten Kalorienaufnahme ist Sport unabdingbar. Wer dennoch nicht abnehmen kann, sollte den Arzt aufsuchen. Um Fett abzubauen, verbrennen zu können braucht es das Schilddrüsenhormon. Durch eine Schilddrüsenunterfunktion kann der Fettstoffwechsel gehemmt sein, welches durch eine Blutabnahme leicht nachprüfbar ist und gegebenenfalls mit Tabletten ausgeglichen werden kann.
Ein weiteres Problem bei der Gewichtsreduktion ist oft, dass die lästigen „Pölsterchen“ an bestimmten Körperstellen einfach nicht schrumpfen wollen. Seien es Reiterhosen, der untere Bauch oder das Doppelkinn, an diesen Stellen schwinden die Fettzellen oft trotz Sport und einer ausgewogenen Ernährung nicht.
In diesen Fällen verspricht ein operativer Eingriff, die Liposuktion gute Erfolge. Dabei wird Fettgewebe entnommen, das größtenteils nicht wieder neu gebildet wird. Beispielsweise in der Praxis Aesthetic First kann so eine Fettabsaugung an mehreren Körperstellen durchgeführt werden.