Falten glätten, Alters- bzw. Pigmentflecken mildern, Teint auffrischen
Die Schälkur (engl. »Peeling«) zählt zu den konservativen dermatologischen Behandlungen und sorgt für ein weicheres, feiner strukturiertes und erheblich frischeres Hautbild. Eine intensive Spezialform ist das chemische Peeling.
Das Aufbringen von chemischen Substanzen löst die obersten Hautschichten ab. Gleichzeitig wirken die Substanzen in der Tiefe und stimulieren die Zellerneuerung. So werden die alten Zellen an der Oberfläche entfernt und die neuen Zellen gelangen schneller und frischer an die Oberfläche. Patienten erhalten so einen deutlich jugendlicheren Teint.
Oberflächlich, mitteltief oder tief?
Die Intensität des Peelings wird von vielen Faktoren beeinflusst. Zum einen spielen Alter und Hautzustand eine große Rolle. Zum anderen kann die Variation des pH-Werts, der Einwirkzeit und der Art der Applikation die Wirkung intensivieren oder abmildern.
Oberflächliche Peelings, auch Lunch -time- oder Soft-Peelings genannt, wirken an der Hautoberfläche und bewirken zwei bis drei Tage nach der Behandlung eine leichte Schälung der Haut. In der Regel werden Fruchtsäuren (Glykolsäure oder Salicylsäure) in steigenden Konzentrationen verwendet.
Empfohlen wird das oberflächliche Peeling vier- bis sechsmal im Abstand von jeweils sieben bis zehn Tagen.
Oberflächliche Peelings dürfen von der Kosmetikerin ausgeführt werden.
Mitteltiefe Peelings wirken auch in den mittleren Hautschichten. Hierfür empfehlen Experten Trichloressigsäure (TCA) in einer Konzentration von 20 bis 35 %. Das TCA-Peeling erzielt eine intensive Abschälung, erneuert die Hautschichten, verbessert und glättet das Hautbild. Im Unterschied zum oberflächlichen Peeling fällt das Ergebnis deutlich tiefgreifender aus. Der Erneuerungsprozess der Haut nimmt rund sieben Tage in Anspruch.
Für ein nachhaltig schönes Resultat ist es notwendig, das mitteltiefe Peeling vier- bis acht-mal zu wiederholen.
Im Gegensatz zu Fruchtsäure-Peelings sollten TCA-Peelings nicht von Kosmetikerinnen durchgeführt werden, sondern gehören in die Hand erfahrener Ärzte.
Tiefe Peelings sind nur bestimmten Indikationen vorbehalten, da sie die Basalschicht der Haut reizen und zu Depigmentierungen führen können.
Wie geht es weiter?
In den ersten Tagen nach dem Peeling ist die Haut etwas gerötet, die Patienten sind jedoch jederzeit einsatzfähig. Im Anschluss setzt eine leichte Schälung der Haut ein, während der regelmäßig eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden sollte.
Nach der Hautschälung ist die Haut zart, rosa und frisch. Da UV-Strahlung zu Pigmentverschiebungen führen würde, muss die Haut unbedingt mit einer Creme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden.
Nach der ersten Woche sollte die Hautreinigung mit normalem Wasser und einer leichten Waschlotion erfolgen. Abschließend die Haut vorsichtig trockentupfen, nicht reiben, und eine intensive Feuchtigkeitscreme auftragen. Make-up darf wie gewohnt verwendet werden. Im Falle von Pigmentstörungen sollte zusätzlich eine Bleichcreme angewendet werden.
Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor müssen täglich über mehrere Wochen hinweg verwendet werden.
Zum Fruchtsäure-Peeling
Vor der Behandlung erfolgen eine Hautanalyse sowie die Aufklärung über Behandlungsablauf, Nebenwirkungen und Kosten. Die Behandlung selbst dauert ca. zehn bis 20 Minuten. Eine Betäubung ist nicht nötig.
Zu Beginn wird die Haut entfettet und gereinigt, um Infektionen zu vermeiden. Danach wird die Peeling-Substanz aufgetragen. Nach drei bis zwölf Minuten Einwirkzeit wird die Substanz neutralisiert und mit Wasser entfernt.
Bei Fruchtsäure beginnt man mit einer niedrigprozentigen Säure (etwa 30 %), um die Haut an die Substanz zu gewöhnen. In wöchentlichen Abständen wird die Konzentration höher – bis zu einer 70%igen Lösung. Im Anschluss an die Anwendungen ist Pflege sehr wichtig. Zur Unterstützung der Wirkung kann zwischen den Behandlungen eine gering dosierte Fruchtsäurecreme aufgetragen werden.
Zum TCA-Peeling
Auch hierbei erfolgt vor der Behandlung eine Hautanalyse und die Aufklärung über Behandlungsablauf, Nebenwirkungen und Kosten. Das TCA-Peeling selbst dauert ebenfalls nur zehn bis 20 Minuten. Um Infektionen zu vermeiden, wird die Haut im ersten Schritt gründlich gereinigt und entfettet. Dann erfolgt das Auftragen einer TCA-Lösung zwischen 15 und 35 %. Es zeigen sich rasch Veränderungen der Haut ins Rötliche und Weißliche (Frosting). Dieser Effekt blasst nach einer Stunde wieder ab.
In der Regel wird die Anwendung ohne Betäubung durchgeführt. Bei Empfindlichkeit kann zuvor eine Betäubungscreme aufgetragen werden. Während der Behandlung ist ein Prickeln und Stechen auf der Haut, bisweilen auch ein Wärmegefühl oder leichtes Brennen möglich. Doch die Irritationen klingen normalerweise nach 15 Minuten wieder ab. Kühlkompressen oder Ventilatoren lindern die Beschwerden.
Post-Behandlung
Die Pflege in der ersten Woche erfolgt mit normalem Wasser. Anschließend sollte die Haut vorsichtig trockengetupft werden. Nicht reiben! Fünf bis sieben Tage lang wird zudem eine entzündungshemmende Fettsalbe aufgetragen, anschließend eine intensive Feuchtigkeitscreme. Nach Abschluss der Hautschälung ist die Haut zart, rosa, frisch und kann sich gespannt anfühlen.
Nach der ersten Woche kann die Reinigung auch mit einer leichten Waschlotion erfolgen. Weiterhin gilt: Behutsam trockentupfen, nicht reiben! Zur Pflege empfiehlt sich eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme. Auch Make-up darf verwendet werden. Bei Pigmentstörungen ist die zusätzliche Anwendung einer Bleichcreme sinnvoll.
Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sollte täglich über mehrere Wochen aufgetragen werden. Die Rötung der Haut ist in der Regel nach ca. zwei bis drei Wochen abgeklungen.
Prof. Dr. med. Thomas J. Galla war als plastischer Chirurg an mehreren Spezialkliniken tätig. 2006 gründete er die Privatklinik »Clinic im Centrum Köln« und ist dort heute leitender Arzt.
www.clinic-im-zentrum.de
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